Umdenken?

So sieht es auf den 1. Blick aus:
der ZkWAL sträubt sich nicht mehr gegen sogenannte Gruppenkläranlagen und engagiert jemanden, der die Gemeinden dazu berät.

Und was wird daraus, wenn man sich das genauer ansieht?
Nachdem Frau Dipl.Ing. Andrea Straub von der Fachhochschule Lausitz*) in den Gemeinden ihren Vortrag gehalten hat, haben diese oft mehr Bedenken als vorher.

Ihre Gemeinen sollten und wollten eigentlich dezentral entsorgen. Aber nun scheint das doch zu teuer, zu umständlich, zu unsicher.

„Was, wenn sich die Gesetze wieder ändern?“
(„Die Gesetze“ dienen in allererster Linie dem Gewässerschutz. Wenn man das von Anfang an bedenkt und das gereinigte Wasser z. B. zwischenspeichert, um es dann zum Gießen zu nutzen, dann ist man schon auf einem sehr fortschrittlichen, vorausschauenden Weg).

„Was, wenn dann doch der Kanal gebaut wird?“
(Das halte ich für unzulässige Angstmacherei. Selbst in Städten beginnt man, Abwasser aufzubereiten. Diese Sicherheit müssen wir jedoch massiv einfordern)

Um leichter zum Ziel zu kommen, werden die Begriffe umgedeutet.

So heißt das, was früher als Ortskläranlage bezeichnet wurde, heute „Gruppenkläranlage“ – wie zum Beispiel die Anlage für Alt und Neu Lüblow.

Es fallen dieselben Kosten an, wie der Anschlussbeitrag, die Kosten für den Hausanschluss und für die Arbeiten auf dem eigenen Grundstück.
Auch die Folgekosten sind dieselben: jährliche Grundgebühr von 60 Euro, m³ Preis für Abwasser von 3,80 €.
Und da werden sich wirklich die Bedingungen langfristig ändern, denn die kommunalen Kläranlagen leiten das gereinigte Abwasser in Gewässer – Grundwasser oder Vorfluter – ein.

Und auch die Ungerechtigkeit – Eigentümer in kleinen Dörfern zahlen anteilig mehr für den Kanal als in Kleinstädten – bleibt gleich.
In Lüblow hat es da wohl ein kleines Wunder gegeben. Die Bürger sind erstaunt, „dass das so billig ist“.
Erinnern wir uns: nachdem Herr Seliger dem ZkWAL sein Einverständnis gegeben hat, hat die Gemeinde die Abrundungssatzung geändert. Und hier wird sie wohl auch vom Zweckverband anerkannt. Ist ja praktisch, wenn Bürger sich zufrieden äussern. Die Welt ist hier „sehr klein“ und die persönlichen Kontakte reichen weit ins Land. Und das böse Erwachen – so man es noch erlebt – kommt erst viel später.

Fazit:
Wenn der ZkWAL Sie berät, holen Sie sich noch weitere Meinungen ein. Fragen Sie Hersteller, fragen Sie nach wassersparenden und zukunftsweisenden Technologien. Nutzen Sie Firmenrabatte, indem Sie sich mit Nachbarn zusammentun – bei Kauf, Bau und Wartung.
Und bohren Sie auch bei der Wasserbehörde weiter, wenn man Ihnen etwas verweigern will.
So brauchen Sie – eigentlich – keine wasserrechtliche Erlaubnis, wenn Sie das gereinigte Wasser zum Gießen nutzen. Sie haben die Qualitität dieses Wassers ja in Ihren Händen.
Man kann nicht pauschal sagen „das ist Gewässerverschmutzung“, es kommt auf den Einzelfall an. Wenn kein „Schmutz“ im Wasser ist, weil Sie sich für eine gute Anlage entschieden haben, sind Sie auf der sicheren Seite.

*) die jetzt „Brandenburgische Technische Universität“ heisst

Dieser Beitrag wurde unter mein Blog aus dem Raum Ludwigslust veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.