Bundesverfassungsgericht: Nichtannahmebeschluss 1 BvR 1282/13

Ja, und dann kam es Anfang September zum oben genannten Beschluss:

Orientierungssatz

1. Zur Unvereinbarkeit einer landesrechtlichen Regelung, die eine zeitlich
unbegrenzte Inanspruchnahme des Beitragsschuldners zur Leistung von
Kommunalabgaben zulässt, vgl BVerfG, 05.03.2013, 1 BvR 2457/08, NVwZ 2013,
1004 (zu Art 13 Abs 1 Nr 4 Buchst c DBuchst cc Ss 2 KAG BY); zur Rechtslage in
Brandenburg siehe auch OVG Berlin-Brandenburg, 27.05.2013, 9 S 75.12 <Rn 29
aE>

2. Zu den Voraussetzungen, unter denen ausnahmsweise vom Erfordernis der
Rechtswegerschöpfung in der Hauptsache abgesehen werden kann, vgl etwa BVerfG,
09.10.2001, 1 BvR 622/01, BVerfGE 104, 65 <71>.

3. Hier:
Die gegen verwaltungsgerichtliche Eilentscheidungen
gerichtete Verfassungsbeschwerde ist mangels Rechtswegerschöpfung in der
Hauptsache unzulässig (§ 90 Abs 2 S 1 BVerfGG). Die Durchführung des
Hauptsacheverfahrens ist – mit Blick auf die Entscheidung des BVerfG vom 05.03.2013zu Art 13 Abs 1 Nr 4 Buchst c DBuchst cc KAG BY (aaO) – insb nicht
aussichtslos. (Rn.5)
Denn auch die Regelung des § 8 Abs 7 S 2 Halbs 1 KAG BB begegnet
verfassungsrechtlichen Bedenken. Es bedarf jedoch zunächst der Klärung im
Hauptsacheverfahren, wie den Maßgaben des Senatsbeschlusses vom 05.03.2013
Rechnung getragen werden kann (siehe dazu OVG Berlin-Brandenburg aaO). (Rn.7)

BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats vom 03. September 2013
– 1 BvR 1282/13 – Rn. (1-9),
http://www.bverfg.de/e/rk20130903_1bvr128213.html

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