Brenz

Die Gemeindevertreter haben das erforderliche Einverständnis zum Kanalisationsanschluss in Brenz erteilt. Zuvor wurde der gegenteilige Beschluss von 2006 aufgehoben.

Ein Gemeindevertreter, der dagegen gestimmt hat, äusserte sein Befremden darüber, dass die Gemeinde praktisch mit dem neuen Gewerbegebiet „erpresst“ worden sei. Die Untere Wasserbehörde würde ihre Zustimmung zum Gewerbegebiet nicht geben, wenn es keinen Kanalanschluss gäbe.
Vielleicht gäbe es auch Gewerbe, die ganz froh wären, wenn sie (wie Stolle) eigenes Wasser fördern und es selbst klären könnten?

Und wieder: Natürlich sind die Gemeinden entsorgungspflichtig – dazu gehört jedoch der Entledigungswille des Bürgers. Wenn es Geräte und Techniken auf dem Markt gibt, die Abwasser reinigen, um es weiter nutzen zu können, dann ist eine Entsorgung durch die Gemeinde weder notwendig noch gewünscht.

Der Einwand vom stellvertretenden Bürgermeister K.-W. Funk ist natürlich ebenfalls nicht von der Hand zu weisen:
noch läuft von etlichen Grundstücken das Abwasser mehr schlecht als recht gereinigt in die Gräben.
Das ist aber auch kein Wunder. Wer wäre denn so dumm, in eine eigene Kläranlage zu investieren, wenn nicht geklärt ist, ob und wann der Kanalanschluss kommt? 15 Jahre Bestandsschutz bieten für eine vorausschauende Lebensplanung keine Sicherheit und so hat man eben abgewartet.

Ob sich der Anschluss an die Kläranlage in Neustadt-Glewe für die Brenzer rentiert, bleibt abzuwarten. Wir wollen hoffen, dass die Groß-Flugplatz-Pläne in Parchim eine Seifenblase bleiben. Aber auch ohne in der Einflugschneise zu liegen, werden die Grundstückspreise in Brenz nicht über denen von Neustadt liegen. Im voll-erschlossenen Baugebiet Fischerhof zahlt man z. Zt. keine 10 Euro / m².
(SVZ – 12.06.08)

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