Sinn und Unsinn einer Solidargemeinschaft

Solidarität ist ein freundlicher Begriff. Er klingt gut und wer hier aufgewachsen ist, verbindet damit gute Erinnerungen.

Der Starke springt für die Schwächeren ein.

So ist es auch gemeint, wenn für eine bestimmte Aufgabe ein Zweckverband gegründet wird: gemeinsam geht vieles besser.

Es ist jedoch auch Vorsicht geboten.
Nehmen wir mal an, 10 Freunde geht gemeinsam Mitaggessen. Vor der Tür bleibt einer stehen und sagt, passt mal auf, wir sind ja Freunde. Esst mal und trinkt, was Ihr mögt und nachher teilen wir die Rechnung durch 10.

Was passiert? Ich wollte vielleicht nur eine Suppe essen oder einen Salat… und dann denke ich: DER da, der Dicke, der bestellt bestimmt ein Steak und ICH muss das dann mitbezahlen. Nein, so dumm bin ich nicht.

Und am Ende haben viele mehr ausgegeben, als hätte jeder seins bezahlt.

Und nicht anders ist es mit dem Abwasserzweckverband.

Zum Beispiel in Brenz. Da liegt lt. Unterer Wasserbehörde der Grundwasserspiegel so hoch, dass Kleinkläranlagen nicht gebaut werden könnten.
Und wenn dort Kanalisation gebaut wird, dann muss auch hierfür ein sehr hoher Bauaufwand getrieben werden.
In Zierzow wurde VOR dem Bau ausgerechnet, dass der Preis für den Kubikmeter Abwasser unter 5 Euro läge. Nun soll er jedoch bei 15 Euro liegen und die Städte Neustadt-Glewe und Dömitz müssen – wegen des Solidarprinzips – mehr bezahlen als vorher.
Sie werden jedoch irgendwann auch einen sog. „Altanschliesserbeitrag“ für Abwasser zahlen müssen. Der liegt im Verbandsgebiet bei 9 Euro/m².

Es ist also kurzsichtig, mit einer hohen Stimmenzahl für den Anschluss kleiner Siedlungen zu stimmen, weil die Maßnahme nicht durch die Grundstückseigentümer vor Ort bezahlt werden kann.

Dieser Beitrag wurde unter nicht zugeordnet veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.