Einmal natürlich durch die vielen Gerichtsverhandlungen.
Die Schuld dafür möchte man gern der Bürgerinitiative in die Schuhe schieben, aber so einfach ist das nicht.
Man hätte sich auf Musterverfahren einigen können, dann wären weder so hohe Anwalts- noch Gerichtskosten angefallen.
Die BI hat nichts weiter getan, als genau hinzusehen.
Dass nun 2006 eine Anlageninventur durchgeführt werden musste, lag nicht an der BI sondern an dem jahrelangen „Kuddelkram“ beim ZkWAL.
Was die über 400 Gerichtsverfahren ungefähr gekostet haben können, kann man sich vorstellen, wenn man diesen Artikel aus Thüringen gelesen hat.
Sie könnten auch Herrn Lange fragen, aber der möchte ja gern wieder in Berufung gehen in der Hoffnung, dass dann die Kläger zahlen. Es kann aber auch ganz anders kommen, mit Berufungen hatte der ZkWAL bisher wenig Glück.
Die Planungskosten für die Gemeinden, die abwassertechnisch nicht zentral erschlossen werden wollen, werden ebenfalls weiter vorangetrieben.
Alles deutet darauf hin, dass es noch immer so ist, wie es seit der Wende war:
„Oben“ wurde beschlossen, dass Kanalisation gebaut wird und die Ebenen darunter setzen alles daran, die Gemeinden dazu zu „überreden„.
Bei der letzten Verbandsversammlung wurde – wahrscheinlich zum x-ten Mal – die Frage gestellt, ob denn der ZkWAL überhaupt wirksam gegründet sei.
„Natürlich!“ fuhr es Herrn Lange heraus, „dafür gab es doch diese Heilungsgesetze!“
Damit war die Frage eindeutig beantwortet. Nein, auch unser Zweckverband war nicht richtig gegründet. (Wer mit mir Licht in diese Ecke bringen möchte, den bitte ich um Mitarbeit).
In Möllenbeck ist also ein Vermessungsbüro im Auftrag des ZkWAL und des Ing.-Büros Grohn aus Möllenbeck durch den Ort gegangen, um die Straßen zu vermessen.
Bei der Verbandsversammlung wurde jedoch gesagt, dass dort – und auch in Brenz – nur gebaut wird, wenn es Fördermittel gibt. Ich hab das so verstanden, dass diese bisher noch nicht bewilligt waren, das kann aber genausogut ein Trugschluss gewesen sein.
Auch für Wöbbelin sollen inzwischen Planungskosten von mehr als 100.000 € angefallen sein, obwohl es auch dort den Gemeindevertreterbeschluss gab, dezentral entsorgen zu wollen.
Anfang 2005 hat die Gemeinde öffentlichkeitswirksam die Fördermittel dafür zurückgewiesen.
Immer wieder heisst es, die Gemeinden hätten Zweckverbände gegründet und die Aufgabe der Abwasserbeseitigung auf diese übertragen. Damit hätten sie jegliches Mitbestimmungsrecht aus der Hand gegeben. Schaut man in die Geschichte, sieht das anders aus.