Zur Erinnerung

Morgen Abend in Drenkow.

Pflanzenkläranlagen – mit wenig Technik viel geklärt!
Pflanzenkläranlagen werden zuweilen auch „Schilfbeete“ oder „bewachsene Bodenfilter“ genannt. Sie haben sich inzwischen als anerkanntes naturnahes Verfahren in der vollbiologischen Abwasserreinigung bewährt und etabliert.
Schilfbeete eignen sich ideal für die Nachrüstung der vollbiologischen Klärstufe bei einer vorhandenen intakten Mehrkammergrube. Sie benötigen ein Minimum an Technik und sind somit stabil im Betrieb und zudem wartungsarm. Hanggrundstücke kommen sogar ganz ohne Pumpe aus.
Waren Pflanzenkläranlagen vor 10 Jahren noch weitestgehend unbekannt und von Behörden z.T. mit Skepsis beäugt, werden sie heute vielerorts eingesetzt und dort, wo kein zentraler Anschluss vorgesehen ist, auch problemlos genehmigt.
In den letzten Jahren wurde für viele abseits gelegene kleine Orte eine dezentrale Abwasserbeseitigung beschlossen. Die Grundstückseigentümer in diesen Orten stehen nun vor der Frage, ob sie ihre Gruben sanieren bzw. eine neue Grube setzen und den Schlamm abfahren lassen. Der Bau einer Kleinkläranlage wäre die Alternative, mit der die Abwasserreinigung selbst in die Hand genommen wird.
Für Grundstücke mit ausreichender Größe ist eine Pflanzenkläranlage eine günstige naturnahe Lösung mit vielen Vorteilen gegenüber einer technischen Kleinkläranlage.
Pflanzenkläranlagen nutzen in erster Linie natürliche Abbauprozesse. Sie sind stabil im Betrieb, können Abwasserschwankungen gut abfangen und erbringen stabile Ablaufwerte. Die Anlagen können kostengünstig gebaut werden, sofern ein hoher Anteil an Eigenleistung erbracht wird. Die Betriebskosten sind deutlich geringer als bei technischen Anlagen.
Schilfbeete können gut in die Garten- bzw. Landschaftsgestaltung integriert oder gezielt als Gestaltungsmittel (z.B. als Sicht- und Windschutz) eingesetzt werden.
Das Schilf bedarf keiner Pflege und die Behörden sind in der Regel mit jährlich einer fachkundigen Wartung zufrieden.

Elisabeth Seyfferth vom NaturBauHof aus Roddahn bei Neustadt (Dosse) (www.naturbauhof.de) gibt einen reich bebilderten Einblick in die Funktionsweise und die verschiedenen Varianten dieser Abwasseranlagen.

Der NaturBauHof, der ein breites Angebot ökologischer Baustoffe liefert, hat einen Bausatz entwickelt, der ohne Probleme auf die jeweilige örtliche Situation und notwendige Größe angepasst und an einem Tag mit fachlicher Anleitung eingebaut werden kann.

Wasser in Bürgerhand:
Besonders in den Neuen Bundesländern wurden seit der Wende Unsummen in Abwasser-Infrastruktur investiert. Die Grundstückseigentümer müssen für „den Vorteil der möglichen Inanspruchnahme“ Beiträge nach Grundstücksgröße zahlen, ohne ein Mitspracherecht zu haben.

Daseinsvorsorge – ursprünglich für Städter geschaffen – wird auch für die Landbevölkerung verordnet, die das eigentlich gar nicht braucht. Innovative Anlagen, die Wasser einsparen und die Gewässer nicht belasten, sind frei erhältlich und sogar im Eigenbau möglich.
Da die Möglichkeiten und Chancen dezentraler Abwasserbehandlung in unseren Behörden, Ämtern und Ministerien gern übersehen werden, gibt es auf der Seite meiner Wasser-Seite eine Sammlung von Informationen.
Die Wasser- und Abwasserkonzerne (z. Bsp. Suez, Veolia oder Eon) agieren inzwischen weltweit und werben für die gewinnbringende Kapitalanlage in „Wasser-Fonds“.
Maria Rosemeyer, Vorsitzende der Bürgerinitiative „BI gegen überhöhte Kommunalabgaben im Landkreis Ludwigslust e.V.“ www.BI-LWL.de, arbeitet seit Frühjahr 2004 an dem Thema „Abwasser im ländlichen Raum“ und informiert über die gewinnträchtigen Interessen der Wasserwirtschaft. Was sich mit den Jahren unmerklich geändert hat: „die Wasserwirtschaft“ war früher wirklich eine kommunale Angelegenheit. Heute dominieren dagegen die Interessen der Privatwirtschaft im Geschäft mit Wasser und Abwasser.
Die Überraschung kommt meist im Doppelpack: erst der Kanal und dann die Rechnung dafür und zudem auch für die Trinkwasserleitungen.
Maria Rosemeyer zeigt Ursachen, Folgen und mögliche Auswege.

Das Café 7 öffnet am 14. März um 18 Uhr, der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Unkostenbeiträge sind aber gern gesehen.

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