Gespenster

12.05.09
Wenn Dinge vorfallen, die nur schwer einzuordnen sind, beginnt man doch manchmal, Gespenster zu sehen.

So ist es mir offenbar mit der Fachfrau (Dipl.-Ing. Andrea Straub) ergangen, die der ZkWAL nach Göhlen eingeladen hatte und die nun am 29. Mai auch in Wöbbelin (UFAT) erwartet wird.

Im Internet war eine Untersuchung von ihr zu finden, die mir gut gefällt.
Unterschiedliche Kleinkläranlagen sind aufgelistet und anschaulich beschrieben.

Hier nachzulesen.

Nachtrag am 30. Juli:
Es ist natürlich ein Haken an dieser Sache. Wenn ich in eine Apotheke gehe, bekomme ich das empfohlen, was es dort zu kaufen gibt – und vielleicht auch noch Hinweise zur Gefährlichkeit alternativer Möglichkeiten.

Wenn der ZkWAL zu Kleinkläranlagen berät – was ja nicht sein Spezialgebiet ist – dann zeichnet sich ab, dass das nicht ganz zufällig geschieht. Es wird sehr kompliziert dargestellt, die Wartungen und die Überprüfungen … und die Kosten!
Und was, wenn die 15 Jahre abgelaufen sind?

Offenbar tingelt der ZkWAL nun auch durch Dörfer, bei denen eigentlich feststeht, dass sie dezentral entsorgen werden. Anfang September wird Alt-Krenzlin mit den Ortsteilen an der Reihe sein. Wer wird Zeit haben, zuzuhören? Die Älteren, die Sorge haben, ob sie das alles hinbekommen. (Ob man nicht doch lieber den Kanal…?)

Besser wäre es, wenn jemand – das könnte z. B. die BI sein – unterschiedliche Hersteller einlädt und die Bürger sich dann vor Ort über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.

Jeder kann das so gestalten, wie es seiner Situation entspricht:
Bei Senioren mit niedrigem Wasserverbrauch würde sich eine Sammelgrube anbieten, die vom ZkWAL regelmäßig geleert wird.
Je nach Zukunftsaussichten plant man für die nächsten 10-15 Jahre oder langfristiger.
Und davon hängt auch ab, wieviel Geld ich bereit – und in der Lage – bin, zu investieren.

Wir können vom ZkWAL sicher nicht erwarten, dass man uns darüber aufklärt, wie wir Wasser sparen können. Verwertung von gereinigtem Abwasser ist – wenn es überhaupt angesprochen wird – etwas ganz Unanständiges, Anrüchiges.

Als ich zum ersten mal in den neuen Räumen des Zweckverbandes auf jemanden warten musste, sah ich mich etwas um. Mein Blick fiel auf eine Pinnwand, an der Bekanntmachungen, Postkarten und Glückwünsche befestigt waren.
Ein Foto von einem Seminar für Mitarbeiter (?) war dabei. Im Hintergrund an der Tafel stand:

Wie erreichen wir, dass unsere Kunden mehr Trinkwasser verbrauchen?

Wie naiv war ich doch gewesen, dass mir das nicht von Anfang an klar war!

Die Wasserwirtschaft, das ist nicht mehr die Behörde, bei der man früher „mal eben schnell“ eine neue Wasseruhr geholt hat. Heute geht es darum, Geld zu verdienen.
Arbeitsplätze in Planungsbüros, Baufirmen, Rohrherstellern – und auch im Zweckverband – hängen da dran. Die Aktionäre der WEMAG – zu denen auch die Gemeinden gehören – wollen Renditen sehen.

Der Aufwand, den die Untere Wasserbehörde derzeit mit den „Anhörungen“ treibt, steht – meiner Meinung nach – in keinem Verhältnis zu dem Nutzen. Es wird Geld ausgegeben, das anderswo sinnvoller eingesetzt wäre. Seit der Wende ist die Situation im Abwasserbereich, wie sie ist. Und auf einmal kommt Hektik auf und der Bürger, dem immer gesagt wurde, er hätte gar nichts zu wollen, bekommt jetzt nicht mal die lauthals verkündeten Fördermittel.

Wenn wir hier mitten in Naturschutzgebieten liegen würden, wäre das noch einigermaßen nachvollziehbar – obwohl es Regionen gibt, da ist Kanalisation eben deshalb nicht zulässig (Kanäle werden nicht dauerhaft dicht sein).
Aber hier, inmitten von intensiver Landwirtschaft, grenzt das an Eulenspiegelei.

Und wer bezahlt das alles? Letzten Endes immer wir.

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