ZkWAL in der SVZ-Ludwigslust

Heute findet sich in unserer SVZ ein netter Artikel über den ZkWAL:
„Zweckverband vor der inneren Zerreißprobe“ (nicht mehr verlinkt, auf Anfrage bei mir erhältlich)

Darauf gibt es 2 Antworten, eine kurze und eine längere.

Ich beginne mit der kurzen:
Selbst schuld.
Dömitz und Neustadt-Glewe haben mit ihrem Stimmengewicht dafür gesorgt, dass selbst die kleinsten Ortsteile kanalisiert werden.
Der Plan ging auf, sie haben so lange stillgehalten, bis sie nun selbst zahlen sollen. Typisch, aber menschlich verständlich.

Für die längere Antwort hole ich etwas weiter aus:
Seit 2001, der Gründung der Bürgerinitiative gegen überhöhte Kommunalabgaben, haben wir versucht, dem unsinnigen, weil teuren Ausbau der Abwasserkanalisation Einhalt zu bieten. Es ging kein Weg dorthin, es sei alles zu unserem Besten, das müsse nun mal so sein.
Die beiden großen ZV-Mitglieder Dömitz und Neustadt-Glewe wussten Planer, Baufirmen und Bauarbeiter in ihren Mauern, die sich über jedes weitere Jahr Arbeit freuten. Und die Kämmerer freuten sich über Steuereinnahmen.
An ihrer Seite wussten sie diejenigen der kleineren Gemeinden, die gleich in den 1990er Jahren angeschlossen wurden. Das war meist dann der Fall, wenn sich ein Gewerbe ansiedeln wollte, das eigene Überlegungen zur Abwasserfrage anstellte.
Fix war der ZkWAL zur Stelle, unterbreitete Vorschläge und bot gute Konditionen an, die Untere Wasserbehörde untersagte die Einleitung der gereinigten Abwässer.
Immer wieder wurde betont, ein Zweckverband sei eine Solidargemeinschaft, da müssten alle zusammenhalten (damit für die ersten und stärksten die Schmerzen nicht zuuu groß würden?)
Je mehr Orte angeschlossen würden, umso billiger würde es für alle werden. Viele haben es geglaubt.

In diesem Jahr ging der ZkWAL in den Endspurt. 8 Millionen Euro würde er investieren, erklärt Herr Lange stolz bei jeder Gelegenheit.
Dazu gehörte natürlich Wöbbelin, die Ortsteile von Neustadt-Glewe, Blievenstorf und auch Conow, das bisher verschont geblieben war.
Wer weiß, ob das Kinderkost-Werk dort nicht geschlossen wird, wenn das neue in Schwerin eröffnet wird?

Dass nicht Herr Lange investiert sondern der Steuerzahler und die Anlieger, braucht er nicht zu betonen, das ist jedem klar.

Herr Kröger müsste wissen, dass das Handeln des ZkWAL rechtens ist. Die Unternehmen müssen ja nicht für die damalige Erschliessung ihrer dortigen Grundstücke bezahlen, sondern für ihren Anteil an der Gesamtanlage. Und auf Verfristung braucht auch niemand zu hoffen. Alle Anlagen des ZkWAL gelten als „eine Anlage“ und solange noch irgendwo gebaut wird, ist sie „nicht fertiggestellt“. Erst dann würde nach Ablauf von 4 Jahren die gesetzliche Verjährung greifen. Sollte das tatsächlich irgendwann der Fall sein, wird dem Gesetzgeber auch hier etwas einfallen.
Schon öfter hat Neustadt mit Austritt gedroht und immer war es nur Teil der „Verhandlungsmasse“. Herr Lange hat die Macht, die er ausübt, nicht aus sich selbst heraus. Er weiß die Wasserbehörden, den Landkreis, den Fördermittelgeber, das Wirtschafts-, Innen- und Umweltministerium hinter sich. Und alle springen ihm zur Seite, wenn es mal irgendwo hakt.
Ob es nun darum geht, das Einvernehmen, das eine Gemeinde nicht erteilen will, vom Wirtschaftsministerium „ersetzen“ zu lassen, eine unliebsame Person mithilfe des Innenministeriums aus der Verbandsversammlung zu entfernen oder die Wirtschaftlichkeit (aus volkswirtschaftlicher Sicht!!!) einer Baumaßnahme durch das StaLU zu beweisen.

In diesem Herbst wird die BI mit einem großen Fest auf dem Töpferhof aufgelöst. Alle Initiatoren und ehemaligen Mitstreiter sind herzlich eingeladen.

Bürgerbeteiligung ist so lange erwünscht, wie sie die Pläne der Obrigkeit nicht durchkreuzt.
Viele Bürger haben das schon lange erkannt und nun bin ich endlich auch so weit. Es ist doch viel gesünder, nur das zu wollen, was man darf und sich nicht aufzulehnen. Das kostet Zeit, Geld und Nerven und – wie es schon immer war: bringt doch nichts.

Keine Frage, ich gönne jedem, der davon profitiert, seinen Arbeitsplatz und dem Land die florierende Bauwirtschaft. Aber dann zum Bürger zu gehen und zu sagen, DU hast den Vorteil davon, weil durch unsere Investition der Wert Deines Grundstückes steigt, das ist doch wohl der Hohn schlechthin.


Zusatz am 6. Juli
bevor die Leserbriefe mit dem Artikel im Nirwana verschwinden, übernehme ich einige:

UWE E. MERTENS                                                                                04.07.2012 18:55

Danke, liebe Frau Griebentrog, wir wissen, das aktuelle Gesellschaftsmodel im Moment eine Falle ist.
Es macht uns alle krank, egal ob Täter oder Opfer.

Die Ursache liegt vor allem in dem zerstörerischen Geldordnungssystem.
Es geht nur um Wachstum, Wachstum, zur Besinnung kommt kaum jemand.
Es geht um Geld, nur noch um Geld – wenige begreifen, dass die Art,wie das aktuelle System funktioniert, ein perfektes Verbrechen darstellt.
Das gegenwärtige Geldsystem wirkt wie ein Krebsgeschwür und zieht uns z.Z. immer tiefer rein. Mietmäuler wohin man schaut, verkaufen ihre Seele und quatschen einfach nach.
Ein Glück, das es solche Menschen, wie Sie gibt.
Vor ein paar Jahren kannte ich nur ein paar Dutzend von Ihrer „Qualität“, jetzt werden es täglich mehr, sammeln sich und suchen nach Alternativen.
Es war immer so, dass unbestechliche Klardenker, Menschen, denen es nicht um Macht, sondern um Sachverstand geht, es erheblich schwerer im Leben haben.
Bleiben Sie in Ihrem kritischen Leben und sich selbst treu. Am Ende sind Sie glücklicher und es zeigt sich in der Regel…., hätten wir mal früher auf die „Andersdenkenden“ aufgeschlossener gehört.
Für die, eine generelle Neuorientierung des Systems wünschen, habe ich die Stichworte: Alpenparlament, Lust auf Neues Geld, Steuerboykott.org, Wissensmanufaktur.net, nuoviso.tv , nachdenkseiten.net
Wer kritische Bürger sucht findet sie im Netz, so wie Frau Griebentrog oder auch mich.
Ihr Uwe E. Mertens


UWE E. MERTENS                                                                                       04.07.2012 20:07
Nachtrag zum Vorkommentar
Liebe Frau Griepentrog,
Entschuldigung – ich schrieb Ihren Namen falsch.

Ich noch ein Link – zum Geldsystem, einer der Wurzeln allen Übels.
(Wer es sehen möchte, kann eigenständig suchen unter Stichwort „Zwangsenteignung“)


MARIA GRIEPENTROG                                                                                04.07.2012 20:24
Sehr nachdenklich..

Lieber Herr Mertens,eigentlich habe ich sowas ja immer für Humbug gehalten.
Da ich mir jedoch gerade direkt vor meiner Haustür ansehen darf, wie eine Straße, die gerade den ersten Winter hinter sich hat, samt Grünanlage auf- und weggerissen wird, eine Straße, die mit Fördermitteln, Geld der Gemeinde und Anliegerbeiträgen finanziert wurde. Wenn ich sehe, dass die Maßnahme „Abwasserbehandlung in Blievenstorf auf den aktuellen technischen Stand bringen“ das Land bei doppeltem Fördersatz (2009) 240.000 € gekostet hätte und man nun mit dem Kanal 950.000€ hinblättert…..
dann komme ich doch ins Grübeln.Und es ist im Großen wie im Kleinen. Die, die angeblich was zu entscheiden haben, sind nur noch Abnicker und dann sowieso immer schuld.Wenn ich höre, dass Spanien „angezählt“ wurde, weil es im Ernstfall nicht in der Lage sei, seine Banken zu retten……
DAfür arbeiten wir??Und die feiern dann chice Parties, wenn irgendein Land mal wieder Milliarden, die es gar nicht hat, in irgendeinen Rachen geworfen hat… oder versprochen hat, es ganz sicher tun zu wollen…


UWE E. MERTENS                                                                                       04.07.2012 23:50Ha, ha, liebe Frau Griepentrog, Sie liegen instinktiv richtig. Die Politik hat noch Schmetterlinge im Bauch !???!!!!

Zwangshypothek – Lastenausgleich, SPD bringt flächendeckende Enteignung ins Gespräch
Dazu eine Rede aus dem Deutschen Bundestag .
http://www.youtube.com/watch?v=dn29wWaEMhw

Das Regieren von Staaten durch Parteibücher ersetzen…..dieses System wird von Tag zu Tag unerträglicher.
…………………………… Ihr Uwe E. Mertens

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