Der ZkWAL und seine Bürgerinitiative

Das ist naturgemäß kein Liebesverhältnis – zumal ein Trink- und Abwasserzweckverband von vielen Seiten Rückendeckung bekommt.

Der Zweckverband und seine „Freunde“

Da ist die Landesregierung, die einerseits ihre Wirtschaft fördern und andererseits den Zweckverbänden über das Kommunalabgabengesetz Einnahmen verschaffen möchte.
Geld, das nicht ausgegeben wurde, kann auch nicht in eine Gebühren- oder Beitragskalkulation eingerechnet werden.

Die Kommunalaufsicht hat die Finanzen der Kommunen im Blick. Geld, das man den Bürgern nicht abnehmen kann, müsste über Gemeinde-Umlagen hereingeholt werden. Die meisten Gemeinden haben wenig Geld – also müssen die Verbandsgeschäfte so geführt werden, dass es keine Engpässe gibt.

Die Wasserbehörden haben mit einem Zweckverband als Ansprechpartner natürlich weniger Arbeit als wenn jeder Bürger eine eigene Anlage hätte. Fraglich ist jedoch, ob es wirklich die immer weniger werdenden Haushalte sind, die hauptsächlich zur Verunreinigung unserer Wasservorräte beitragen. Und, ob unter diesen Umständen der geforderte Verwaltungsaufwand noch zeitgemäß ist.

Warnungen in den Wind geschlagen

Bereits vor der Gründung dieser Bürgerinitiative warnten Bürger davor,  in sämtlichen Dörfern Abwasserkanäle zu verlegen.  Bereits damals gab es Anlagen und Systeme, die den sparsamen Umgang mit Wasser unterstützten und ein Ende dieser Entwicklung war nicht in Sicht. Es gab sogar für städtische Neubau-Projekte Überlegungen für einen anderen und besseren Umgang mit unserem Trinkwasser, die inzwischen verwirklicht wurden (Lübeck).

Über die Aktivitäten der Bürgerinitiative wurde sich gern lustig gemacht. Und das Kanalnetz wurde immer weiter ausgebaut.

Seit etlichen Jahren wird vom Landesrechnungshof die zu niedrige Eigenkapitalquote bemängelt.  Trotz – oder wegen? – der immensen Bautätigkeit hat sich bis heute nichts daran geändert. Was denkt man sich dabei? Die Einwohner werden immer weniger und wir legen immer längere Leitungen?

Bei der letzten Verbandsversammlung beklagte Herr Lange die hohen Energiekosten des Verbandes. Darüber wird sich die WEMAG, die Herrn Lange bis Ende 2014 weiterhin zur Seite stand, besonders gefreut haben: viele Abwasser-Pumpwerke – sicherer Umsatz.

Was bringt die Zukunft?

Seit 40 Jahren gibt es in Sachsen das Institut Halbach, das Planungen für preiswerte Abwasser-Lösungen erstellt und begleitet. 1997 kam dieser Artikel in der Fachzeitschrift „Wasser-Abwasser-Praxis“ heraus: Kommunale Risiken der Abwasserentsorgung im ländlichen Raum.
Von Aufgabenträgern, die mit Geld der Bürger wirtschaften,  sollte erwartet werden können, dass sie sich umfassend – auch über die Fachpresse – informieren.

 

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