Niemand will es wissen

Es geht mal wieder um die Kündigung des Geschäftsführers unseres Wasser- und Abwasser-Zweckverbandes, ZkWAL Ludwigslust.
2020 wurde ihm gekündigt, weil das Vertrauensverhältnis empfindlich gestört war. Das hat er abwenden können. Dann haben die ehrenamtlichen Verbandsmitglieder sich entschieden, dieses Konstrukt „Ehrenamtlicher Verbandsvorsteher plus Geschäftsführer“ zu beenden und jemanden einzustellen, der beides kann. Deshalb wurde ihm wieder gekündigt.
Die zur Debatte stehenden Geldbeträge müssen WIR alle bezahlen.

Sämtliche Artikel befinden sich hinter einer Paywall – von irgendwas muss unsere Zeitung ja leben 😉

Kündigung des ZkWAL-Geschäftsführers:
Vor Gericht geschlossener Vergleich sorgt für Bauchschmerzen – Quelle: https://www.svz.de/34159057 ©2021

Da ich sehr viel Zuspruch für meinen Leserbrief erhalten habe, er jedoch nicht abgedruckt wird, veröffentliche ich ihn hier.

Sämtliche „Behauptungen“ habe ich hier schon belegt.

Ich glaub es ja nicht.

Herr Lange hat viele Jahre lang die Interessen der Landesregierung (Förderung der Bauwirtschaft), der Oberen und Unteren Wasserbehörde sowie des Fördermittelgebers (StAUN/StALU) vertreten. Die Verbandsversammlung hatte tatsächlich einmal beschlossen, dass gegen den Willen von Gemeinden dort keine Kanalisation gebaut werden sollte. Selbst der Umweltminister hatte das noch einmal bestätigt.

Große Geschütze wurden aufgefahren, um Gemeinden eigene Abwasser-Pläne auszutreiben. Selbst ein Experte der Uni Rostock wurde bemüht, um ein Konzept zu verreißen, das er offenbar selbst gar nicht kannte.

Es war schon immer ein sehr ungleicher „Kampf“: Meist ehrenamtliche Bürgermeister gegen eine Übermacht auf der anderen Seite.

Der einzige, der immer wieder die Fehlentwicklung angesprochen hat, war der Landesrechnungshof. Da war Herr Lange jedoch der Meinung, dass „die das falsch berechnen würden“, was er auch so in der Verbandsversammlung vertrat. Natürlich beurteilt der LRH jeden Zweckverband nach denselben Maßstäben. Wenn bei ca. 30.000 Kunden 41 Mio. € an Schulden angesammelt wurden, merkt eigentlich jeder, dass da was nicht richtig sein kann. Herr Lange hat immer gern geklagt, auch gegen Firmen. Was ist – unter dem Strich – dabei herausgekommen?

Herrn Lange wurde gekündigt, weil er die Verbandsversammlung und den Vorstand mit seinen Zahlenspielereien betrogen hat. Es wurde vor Jahren selbst bei Gericht festgestellt, dass es da offensichtlich Diskrepanzen gab. Zitat: Wenn der Versammlung unrichtige Zahlen vorgelegt wurden, konnten die Bürgermeister auch nicht sachgerecht entscheiden.

Und selbst, wenn gute Entscheidungen getroffen wurden, kam oft ein „langer Arm“ von oben, der das wieder „gerichtet“ hat.

Die Verfehlungen seinem Arbeitgeber gegenüber interessieren offenbar niemanden und kommen gar nicht zur Sprache. Die waren doch der Auslöser. Dass er sich die besten Anwälte leisten kann, liegt auf der Hand. Recht haben und Recht bekommen…..

So dreist, wie er sich jetzt verhält, war er früher auch. Er hat immer von irgendwo Rückendeckung bekommen. Und heute ausgerechnet von einem Bürgermeister, für den es „ganz einfach“ gewesen war, dass seine Gemeinde NICHT kanalisiert wurde und dessen Bürger KEINE hohen Abwasser-Anschlussbeträge bezahlen mussten.

Dass dieser Mann (Herr Lange) seit seiner Kündigung 8.000 €/Monat einsteckt und nun auch noch eine fette Abfindung bekommen soll, dazu fällt einem nichts mehr ein.

Doch, eins noch:
Die Gesetzesgrundlage, auf der hier nach der Wende diese Zweckverbände gegründet wurden, stammte von 1939/40 vom Reichszweckverbandsgesetz. Damals wollte der Staat widerstandslos von oben nach unten durchgreifen können, auf die Gemeinden und die Bürger. Der Geist dieses Gesetzes wurde in unsere Kommunalverfassung übernommen und in Herrn Lange hat dieser Staat einen treuen Erfüllungsgehilfen gefunden.

Dann soll doch der Staat mal zusehen, wie er aus der Misére wieder herauskommt. Viele seiner Bürger haben ihm längst den Rücken gekehrt.
„Demokratie“? Ein schönes Märchen.

 

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